Ich muß es einfach mal loswerden
Da muß ein Politiker zurücktreten, als Ministerpräsidenten-Kandidat und von seinen anderen Ämtern, weil er eine Beziehung mit einer Sechszehnjährigen hatte.
Es war doch nur Liebe, sagte er. Recht hat er. Aber es geht nicht darum, was er sagt, sondern daß er gezwungen ist, sein Privatleben zu kommentieren.
Früher, das war gar nicht so lange her, haben wir die Amerikaner kritisiert, daß sie so lange im Privatleben der Präsidentschaftskandidaten herumgestochert haben, bis irgendetwas herauskam, was eine weitere Kandidatur unmöglich machte. Wir haben es deshalb kritisiert, weil wir noch halbwegs normal unterstellten, daß kein Mensch im Leben fehlerfrei sein kann, es sei denn er ist krank oder blöd, was häufig aufs selbe herausläuft. Und von einem kranken Menschen, einem, der keine Lebenserfahrung hat, der nicht hinter jedem Busch gelegen hat, wollten wir uns doch nicht regieren lassen!
Aber wir gehen gnadenlos den Weg in die heuchlerische Mediengesellschaft, wo wir den stromlinienförmigen angepaßten Menschen haben wollen – mit Ausnahmen natürlich, die aber immer erratisch akzeptiert wird wie bei Horst Seehofer, der seine Geliebte Knall auf Fall mit Kind fallengelassen hat, was der Wähler zustimmend durchgewinkt hat. Das wirft nicht nur ein Licht auf Seehofer, sondern auch auf uns, die Wähler.
Darum muß ich es nochmal loswerden. 16 Jahre. Da regen wir uns drüber auf, wo wir es sonst von Lolita bis zum Lore Roman als höchste Leidenschaft verschlingen. Wer würde das nicht einmal in seinem Leben erleben wollen. Udo Jürgens mit seinem „17 Jahr blondes Haar“ oder Peggy March „mit 17 hat man noch Träume“ oder Dalida mit ihrem „Er war gerade 18 Jahr“.
Eigentlich könnten wir uns freuen. Denn hier verliebt sich ein Paar, welches noch Kinder zeugen kann.
Wir sind so verstrahlt, daß wir Schwulenehen ganz normal finden, aber alles unter unseren künstlichen Gesetzesgrenzen nicht. Da mußte man mit 16 noch in Gretna Green heiraten, weil es in Deutschland verboten war.
Daß Mohammed eine Neunjährige heiraten kann, wird bei uns überhaupt nicht thematisiert, die Heiraten zwischen 40jährigen Jemeniten mit 12jährigen kaum. Aber hier herrscht Recht und Ordnung. Da wird nichts akzeptiert, kein Jota Abweichung von der Norm, es sei denn man ist schwul oder lesbisch oder Transsexueller. Da haben wir wieder unsere Multikulti-Attitüde.
Daß Müntefehring oder Picasso eine 40 Jahre Jüngere heiraten, das finden wir in Ordnung, auch wenn die erst 10 Jahr alt war, als die alten Säcke ihre 50 feierten.
Daß wir uns einmischen, daß ist der Skandal. Es geht uns nichts an.
Denn ob die gute Politik machen, das stellen wir woanders fest, auch wenn wir nicht wissen, woher sie kommen oder wo sie wohnen.