Montag, 7. Juni 2010

Henryk M. Broder hält die Laudatio auf Marcel Reich-Ranicki

Das ist so, als ob Mike Krüger eine Laudatio auf Horst Köhler hält. Ich will nicht sagen, daß MRR das nicht verdient hätte, auch Thomas Gottschalk turnt in seinem Umfeld herum. Aber es soll sagen, daß Broder und Krüger ungeeignete Leute für sowas sind.
Krüger ist der Unterhaltungsvolksmusikant, Broder ist der Unterhaltungsjude. Vordergründig witzig, aber hinten bitterernst.

Broder ist gut. Er kann sagenhaft gut schreiben. Witzig, Unterhaltsam. Aber letztlich ein selbsternannter Propagandist für Israel, wo man sich fragt, wer der größere Psychopath ist, er oder die Deutschen.

Sie wußten es natürlich: Broder ist Deutscher. Aber er glaubt, er wäre Jude. Darum kämpft er für Israel wie ein Orthodoxer und kritisiert Deutschland wie ein Jude, und man fragt sich „what on earth, for heavens sake“, was treibt diesen Mann?

Die Frage ist schnell beantwortet. Unterstellt er den Deutschen das „right or wrong, my country“, so ist das bei ihm unstreitig nicht der Fall. Wohl aber für Israel, was ein wenig meschugge ist. Denn Israel ist not his country. Trotzdem ist alles, was Israel tut, richtig. Alles Unterdrücken und Töten ist Notwehr. Und die Deutschen sind immer schlecht, da gegen Israel – weil sie noch die alten Nazis sind.

Das ist dummes Zeug. Denn seine Nabelschau auf die Deutschen greift zu kurz. Einmal sind nicht alle Deutschen gegen Israel. Und nehmen wir mal an, die Deutschen gäbe es heute gar nicht mehr. Was wohl bliebe dem Hem Brodel noch? Nichts. Wohl aber wären die Probleme der Israelis die gleichen. Die Israelis würden die gleiche Mauer haben, die Palästinenser das gleiche Getto, auch wenn es nicht Warschauer heißen würde, kennt ja keiner. Die gleichen Feinde in Syrien und Ägypten, in Jordanien und Irak, in Iran und Saudi Arabien, in Pakistan und Somalia, in Sudan und Algerien und Libanon. Und anderswo. Die Israelis würden weiterhin die Atombombe haben, den Iran aber als Verbrecher hinstellen und die israelische Bevölkerung würde weiterhin mehrheitlich glauben, sie hätten in Israel keine Zukunft mehr. Und wahrscheinlich säße Hemmy Brodel auf seinem Cafehausstuhl in Tel Aviv und würde die gleichen Anklagen gegen die israelische Regierung schreiben, weil ihm das deutsche Feindbild abhanden gekommen wäre. Und wahrscheinlich würde er sich als letzter aufrechter Deutscher bezeichnen.