Fatih Akin und Feridan Zaimoglu haben mit anderen Muslimen einen offenen Brief an Bundespräsident Wulff geschrieben. Dieser hat einen Höhepunkt, nämlich die Worte von Wulff selber:
"Wann wird es bei uns endlich selbstverständlich sein, dass unabhängig von Herkunft und Wohlstand alle gleich gute Bildungschancen bekommen? (…) Wann wird es selbstverständlich sein, dass jemand mit den gleichen Noten die gleichen Aussichten bei einer Bewerbung hat, egal ob er Yilmaz heißt oder Krause? Meine Antwort auf solche Fragen lautet: Wenn wir weniger danach fragen, wo einer herkommt, als wo er hin will. Wenn wir nicht mehr danach fragen, was uns trennt, sondern was uns verbindet. Wenn wir nicht mehr danach suchen, was wir einander voraushaben, sondern was wir voneinander lernen können. Dann wird Neues, Gutes entstehen."
Eine Vielzahl der Türken ist in Deutschland integriert, das ist bewundernswert. Aber eine Vielzahl ist es eben nicht. So beklagen die Verfasser die Verunglimpfung der Muslime in Deutschland, nicht aber die Verunglimpfung der Deutschen, vor allem aber die völlig unverständliche Abscheu dieser Gruppe von den schweinefleischfressenden, hurenden und ungläubigen Deutschen.
Insofern ist die Frage zu Recht erlaubt, wo diese Minderheit denn hinwill: zu uns offensichtlich nicht, wenn 87 Prozent der arbeitslos gemeldeten Türken keine abgeschlossene Berufsausbildung haben und 60 Prozent nicht einmal einfachste deutsche Sätze verstehen (die WELT vom 13.9.2010).
Und kein Wort der Verfasser zum Verhalten ihrer Landsleute, ihre Frauen vorzugsweise aus der Türkei zu holen, sie zu Hause einzusperren und ihnen zu verbieten, deutsch zu sprechen (wie Necla Kelek berichtet und wie ich es selbst erlebt habe). Und kein Wort zum Verhalten der Moscheen, jedes Jahr 2000 Imame aus der Heimat zu holen, die kein Wort Deutsch sprechen und zur Desintegration beitragen.
Wir fremdenfeindlichen Deutschen haben eine Menge versäumt. Türkischkunde und Türkischunterricht an den Schulen, so selbstverständlich wie wir Französisch und Spanisch lehren, damit unser Respekt und Achtung vor den Türken endlich auf Augenhöhe ankommt. Aber eine Einbahnstraße ist die Integration gewiss nicht. Wer in Deutschland leben will, muß die Deutschen anerkennen. Wer das nicht tut, kann jederzeit in seine Heimat zurückkehren. Das afrikanische Sprichwort „wenn in einem Dorf alle auf einem Bein tanzen, tanze auf einem Bein“ mag sicherlich übertrieben sein, falsch ist es nicht.