Sonntag, 3. Juli 2011

Rasen

Für mich ist der kurzgeschorene Rasen vor den Alchemilla, Rosen und Hortensien und der dichten grünen Wand aus Efeu, Kolkwitzie und Kirschlorbeer mein schönster Anblick.

Demgegenüber druckt die FAS die ganz andere Sicht von Michael Pollan:

"Woche für Woche schiebt es eine Zellschicht nach der anderen nach oben, nur um doch wieder geschnitten und danach in perverser Weise mit Dünger und Kalk ermutigt zu werden, den ganzen vergeblichen Kreislauf von neuem zu beginnen. Im Rasen steht die Zeit still, weil das Gras weder sterben noch blühen und Samen verbreiten darf. Der Rasen ist von Sex und Tod gereinigte Natur. Kein Wunder, dass die Amerikaner ihn so lieben."

Nett formuliert, aber ich sehe das ganz anders.

Der frisch geschnittene Rasen setzt der wildwachsenden Natur ein Stück Ordnung entgegen. Blumen und Büsche bilden den Rahmen wie bei einem Spiegel oder einem Bild.

Rasen allein: langweilig. Nur Blumen und Büsche: zu wild.

Erst der Kontrast schafft die Harmonie und einen wohltuende Ruhe ausstrahlenden Rasen. Mehr Erotik geht eigentlich nicht.