Montag, 5. Dezember 2011

Wir leben nicht über unsere Verhältnisse!

schreibt Gert G.Wagner am 5. Dezember in der Süddeutschen. Gert. G. Wagner ist Vorstandsvorsitzender des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und wird überwiegend vom Staat bezahlt. Vielleicht lebt er nicht über seine Verhältnisse, ganz sicher aber über meine!

Kein Wort darüber, daß der Bürger inzwischen eine unerträglich hohe Steuer- und Abgabenlast tragen muß, das ZDF sprach voriges Jahr von 62 Prozent, und dieses Jahr sind ja wieder einige Steuern hinzugekommen. Die bringen fast 50 Mrd. mehr Steuern in die öffentlichen Kassen und trotzdem macht der Staat nächstes Jahr wieder 50 Mrd. mehr Schulden, allein der Bund 26 Mrd.

Deutschland hat mit rund 3 Billionen Schulden (inkl. Schattenhaushalte) nicht nur die höchsten in ganz Europa. Diese Schulden sind auch innerhalb der letzten Jahrzehnte am schnellsten gestiegen. Sparen, das Wort kennen unsere Politiker nicht mal ansatzweise.
Wir alle wissen doch, daß alle Behörden verglichen mit den Verwaltungen der Privatwirtschaft überbesetzt sind . Wir wissen, daß unser Föderalismus dringend gestutzt werden muß. 8 statt 16 Länder genügen vollauf. Die am höchsten verschuldete Stadt von NRW, Köln, hat 4 Mrd. Schulden. Das kleine Land Bremen mit nur der Hälfte Einwohner hat 18 Mrd. Schulden. Wir brauchen auch keine 16 Bundesministerien mehr, viele Behörden könnten gestrichen, Kommunen könnten zusammengelegt werden.

Der größte Teil der Bürger kann bei der Steuerbelastung keine Altersvorsorge betreiben. Und ein Gert G. Wagner schreibt doch tatsächlich, daß viele Anleger gar nicht mehr wüßten, wohin mit ihrem Geld. Damit meint er sicherlich die 1 Prozent Reichen, die schon ab 112.000 Euro Jahreseinkommen zu den Reichen gezählt werden. Oder meint er vielleicht die 10 Prozent die schon ab 50.000 Euro pro Jahr zu den Gutverdienern gehören, (wie er selber in der SZ vom 21.2.2008 schreibt). Davon kann man natürlich Staatsanleihen ohne Ende kaufen. Und selbst Studien seines Instituts belegen, daß die Mittelschicht in Deutschland schrumpft und die Altersarmut und Kinderarmut wächst. 16 Prozent aller Kinder gelten (laut DIW) als arm. Auch das ist die Folge eines jahrzehntelangen Steueranstiegs.

Nein, an Wagner kann man studieren, wie ein Mann die Bodenhaftung verlieren kann, wenn er ein wichtiges Amt bekleidet. Mit dieser abenteuerlichen Meinung ist er als Vorsitzender eines Instituts für Wirtschaftsforschung aber völlig fehl am Platze.