Sonntag, 8. April 2012

Günter Grass – nimm nichts zurück, es ist alles richtig!

Lass die Hunde den Mond anbellen, wen kümmerts. Lass sie, die Schirrmachers, Ranickies, Hochhuths, Augsteins, Broders und Biermanns, die und die tausende von gutmeinenden Journalisten, die wissen, daß es korrekt ist, Juden zu unterstützen, und unkorrekt, sie zu kritisieren – egal was sie tun.

Günter, nimm nichts zurück! Laß dich nicht fertig machen wie die vielen anderen vor dir. Wie Walser, der Auschwitz nicht mehr hören konnte, wie Jostein Garder, der den Libanon-Krieg nicht mehr sehen wollte, all das Unrecht, das natürlich nur der Verteidigung Israels dient.

Natürlich ist das, was Du in Sachen Iran geschrieben hast, ein billiges Pamphlet. Was sonst. Dazu noch bemüht um political correctness, wo keine angebracht ist. Du hättest ja viel schärfer draufhauen müssen, angesichts der Brandfackel, die Israel im Augenblick an den Weltfrieden hält. Denn Du weißt, Israel ist paranoid und verrückt. Schlägt wie ein Gewalttätiger um sich, in der Angst, wie im Dritten Reich vernichtet zu werden. Aber Angst ist ein schlechter Ratgeber im Zusammenleben der Völker. Das sahen wir gerade an Amerika, das in seiner Angst, angegriffen zu werden, wie ein wütender Hund Afghanistan und Irak angriff. Wurde es kritisiert, als Bush Hitler zitierte, wer nicht für mich ist, ist gegen mich. Nein. Hörten wir da die Schirrmachers, Ranickies, Hochhuths, Augsteins, Biermanns, die Spiegels, die Bilds, TAZZs, die tausende von gutmeinenden Journalisten. Nein.

Nein. Günter. Es mußte leider erst ein SS-Mann kommen. Einer der nie aus seiner braunen Soße gekommen ist, der damals offen oder heimlich den Judenmord vorbereitet hat und der jetzt, nach 70 Jahren wieder in seiner rechtsradikalen jugendfeindlichen Haut (freudsche Fehlleistung) angekommen ist, einer der die Blechtrommel nur zur Tarnung geschrieben hat, um sich den Nobelpreis zu erschleichen, der mußte ein Gedicht schreiben, was den Namen nicht verdient. Was so grottenschlecht ist, daß es noch nicht einmal als Prosa durchgeht, wo die Kommas und Semikolons absichtlich gesetzt wurden, aber die Gedankenstriche fehlen. Günter, was hast Du dir dabei gedacht, Du schwülstiger Wichtigtuer. Du hättest wenigstens einmal deine Pfeife absetzen sollen. Hast Du wenigstens darauf geachtet, daß der Knaster nicht aus Haifa kommt?
Mich hat ja der Schlag getroffen, als Du von Erstschlag gesprochen hast, weil Hitler das Wort beim Einmarsch in Polen benutzt hat und von Auslöschen, weil das Copyright für dieses Wort ganz bei der israelischen Holocaust Industrie liegt.

Günter, die Ausgewogenheit deines Gedichts wird dir noch als verlogene Schwäche ausgelegt. Zu Recht!

Denn du hättest noch stärker draufhauen sollen, noch viel unbefangener. Statt ein Scheiss-Gedicht zu schreiben, hättest Du Scheiss-Juden sagen sollen. Das, was Du gesagt hast, stimmt doch, das mit dem Erstschlag, mit dem Auslöschen, mit dem dritten Weltkrieg. Aber ohne das Gesülze mit Israelfreundlichkeit: die Juden sind ganz brutale antisemitische Rassisten. Demokraten ja, aber nur für sich selbst, Despoten nein, aber für ihre Nachbarn. Diese Heuchler, die das Elend, was sie selbst nicht erlebt haben vorschieben, um es denen, die nie eins begangen haben, anzutun.

Einen Tag, nachdem Du Dein Scheiss - „Gedicht“ geschrieben hast, schrieb die Frankfurter, daß die Israelis den Erstschlag gegen den Iran vorbereiten. Das ist natürlich nur Selbstschutz und kein Auslöschen. Von Auslöschen kann gar keine Rede sein. Es sei denn, der Iran wehrt sich und schickt ein paar Flugzeuge zurück nach Israel. Dann müßte Israel sich natürlich wehren, vor allem, wenn es Aufruhr unter den Nachbarn im Libanon, im Gaza, in Syrien, in Ägypten und in Libyen gibt. Dann könnte es als ultima ratio vielleicht auch eine kleine Atombombe geben, die auf Teheran abgeworfen werden müsste. Natürlich nur zur Abschreckung, zur Verhinderung von noch größerem Übel, so ähnlich wie in Hiroshima und Nagasaki. Aber wenn alles eskaliert und Israel ausgelöscht werden sollte, dann werden die letzten Atombomben auf Deutschland abgeworfen, sagte vor 10 Jahren Schaul Mofas, damals Verteidigungsminister in Israel, natürlich nur aus Spass.

Mach dir nichts draus, Günter, dein Gedicht ist schlimmer als 100 Atombomben.

Das nur als Fußnote.

PS Ich weiß, daß es tausende von Juden wie Felicitas Langer, Uri Avnery, Gideon Levy, Amira Hass, Eva Hecht-Galinsky, Renate Wolfson, Linda Benedikt und Daniel Barenboim gibt, die ein Israel beklagen, das genau so verblendet ist wie Deutschland im Dritten Reich.