Montag, 4. Juni 2012

Kranefuss Alphabet Mai 2012

A Amselsterben Amseln werden durch das Utusu-Virus getötet, welches auch in Mücken nachgewiesen wurde. Soviele Amseln wie dieses Jahr hatten wir noch nie im Garten. B Blühende Landschaften Fuhren vorige Woche nach München. Frühling. Blühende Landschaften. Wir fuhren durch Hopfen, gelben Raps und hunderte grau glänzender Solarzellenfelder. Stromanbau. Erstmals wird eine Frucht nicht für uns produziert, sondern auf unsere Kosten. Eine giftige Frucht. Geschaffen von populistischen Politikern, die in ihrem Beglückungsdenken erbarmungslos sind. Milliarden schüttet der Staat an Investoren auf unsere Kosten aus, auf die das Wort Hedge Fonds oder Heuschrecken im wahrsten Sinne des Wortes zutrifft. Wir wachen erst auf, wenn wir sehen, daß man Geld nicht essen kann. C D Demokratie ist die Tyrannei der Mehrheit, sagte Tocqueville. Wenn er das Amerika von heute gekannt hätte, würde er eher von einer Tyrannei der Oligarchie sprechen, wenn man sieht, wie sich Reiche ihre Präsidenten halten. E Ehe Ich bin gegen die Homosexuellen-Ehe. Die Ehe steht für Kinder. Dieser Institutionsbegriff kann deshalb rein biologisch nicht auf Homosexuelle angewendet werden. Homosexuelle können heute völlig problemlos zusammenleben. Das dürfte genügen. Wenn wir nur noch Homo-Ehen haben, sterben wir aus. Es geht letztlich doch nur ums Geld, Name, Rente und Erbrecht. Kann man alles regeln – ohne Ehe. F Führerschein So blöd kann das Volk nicht sein, wenn die Mehrheit unfallfrei Auto fährt. G Gauck wenn nicht zu Janukowitsch in die Ukraine, dann auch nicht zu Putin nach Russland H Hauptschulensterben Heute besuchte ich den Rektor einer Hauptschule in einer niederrheinischen Kleinstadt, den ich seit ein paar Jahren berate. Ich fuhr durch die in der Sonne liegenden Wiesen mit den Kopfweiden und den klinkergeziegelten Bauernhöfen und dachte, hier ist die Welt noch in Ordnung. Heute beratschlagten wir, wie wir seine Schule vor dem allgemeinen Hauptschulensterben bewahren könnten. Hauptschulen passen nicht mehr in die schulpolitische Landschaft, sie sollen der Realschule angegliedert werden. Seine hatte auch noch das Problem des Geburtenrückgangs. Zu wenig Schüler hatten sich in letzter Zeit angemeldet. Ihre Schule war für mich immer eine Vorzeigehauptschule, sagte ich ihm. Auf dem Elternsprechtag vor 3 Jahren kamen sehr bescheidene, solide Eltern und wollten ihr Kind nur bei Ihnen anmelden, weil sie dort auch schon Schüler waren. Ihre Schule hat bei mehreren naturwissenschaftlichen Wettbewerben gewonnen, die Schule ist sauber und die Klassenmöbel ohne jegliche Graffitti oder Messerkerben. Irgendwie ist hier noch die heile Welt, sagte ich, nicht so wie in den Problemgebieten Duisburg-Marxloh. Aber, sagte er, wir haben auch 30 Prozent Türken, also Kurden. Können die Deutsch, wenn sie auf die Schule kommen? Ja, 90 Prozent, sagte er. Ich mußte an die Grundschulen in Duisburg denken, wo bei Schulbeginn fast keiner Deutsch sprechen kann, aber am Ende alle, wie mir die dortigen Rektorinnen sagten. Da sind dann 90 Prozent Grundschulabgänger auch nicht so gut. Wir sollen jetzt auch noch Türkischunterricht bekommen, aber wenn der von einem Türken durchgeführt wird, gibt es Probleme. Wenn der einen meiner Schüler falsch anfasst, steht sofort der Stammesführer auf der Matte, denn die Kurden hassen die Türken. Ich hatte nur gute Erfahrungen mit meinen Türken im Betrieb, sagte ich, die waren die nettesten Deutschen. Ja, das war die 60er, 70er Generation, die waren noch problemlos. Die jetzige Generation ist voll islamisiert. Bei mir auf der Schule, die kurdischen Jungen, nett und problemlos, die Mädchen, hübsch und richtige Feger, aber als ich neulich durch die Stadt ging und gegrüßt wurde, habe ich sie nicht wiedererkannt in ihrem Augenschlitz, ansonsten voll verschleiert. Ach, sagte ich, wie das? Ja, sagte er, auf der Schule sind sie völlig angepaßt und deutsch. Aber wenn sie in das heiratsfähige Alter kommen und heiraten, sind sie völlig verändert. Die Jungen müssen dann für die Familie sorgen, werden Clanführer, autoritär und häufig kriminell. Und die Mädchen werden für ein Jahr in die Türkei geschickt und kommen mit einem Türken, einem Kurden, wieder zurück. Fast keiner heiratet einen Deutschen. Ach, sagte ich, dann kriegen sie ja nicht nur doppelt soviel Kinder wie wir, sie verdoppeln sich auch noch durch den Ehegattennachzug. Ja, so ist es, sagte er. Ja, dann müssen wir das doch sofort stoppen, das mit dem Ehegattennachzug, sagte ich. Wer einen Türken heiraten will, soll doch zurück in die Türkei. Der Rektor schwieg, das Thema war ihm unangenehm. Die meisten haben die deutsche Staatsangehörigkeit, sagte er. Ja, dann wird es schwieriger, sagte ich. Ich dachte an Christian Wulff: "Das Christentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das Judentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das ist unsere christlich-jüdische Geschichte. Aber der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland." Falscher kann man Richtiges nicht sagen. I Internationale Arbeitsorganisation Pünktlich zum1. Mai warnt die der UN angegliederte Internationale Arbeitsorganisation, daß die Sparanstrengungen der Europäischen Union bisher 50 Millionen Arbeitsplätze seit Beginn der Finanzkrise 2008 vernichtet hätte. Michael Sommer vom DGB fordert einen sofortigen Stopp des Sparprogramms. Das ist natürlich alles Bull Shit. Denn in Griechenland, Spanien und Portugal wurden lediglich Subventionen gestrichen. Das eigentliche Sparprogramm, die Verschlankung der Staatsbürokratie, die Entlassung von Beamten, wurde bisher noch gar nicht angefangen. Vor allem nicht in Deutschland, dem Hauptschuldenverursacher. Die Nachricht der ILO dient nur einem Zweck: die europäischen Staaten in ihrem Schlendrian zu bestärken. Weiter so, nicht sparen, alles der nächsten Generation aufbürden. Die Staatsbürokratie sorgt nach wie vor für eine künstliche Wirtschaftsblase auf Pump. Sie vergibt Bauaufträge mit Geld, das sie nicht hat, zulasten der nachfolgenden Generationen. Die fünfzig Millionen Arbeitslosen von heute sind die fünfhundert Millionen Arbeitslosen unserer Kindergeneration. J Joschka taufte die Großmutter von Minu Barati (Fischers Vierte) ihren Kanarienvogel. Klein, gelb, vorlaut, sagte Harald Schmitdt, heute hieße er Rösler. K Kuckuck Heute, am 24. April habe ich ihn gehört. Dann lenkte ich meinen Morgenlauf ins naheliegende Nachtigallenwäldchen und siehe, dort flöteten und schmetterten gleich zwei. Heute am 30. April kam noch ein Frosch im naheliegenden Teich hinzu. Die Reiher haben doch nicht alle gefressen. L Leipziger Allerlei Seit Jahren wartet mein Kochbuch auf Veröffentlichung. Weil ich so unentschlossen bin. Soll ich nach Rubriken gliedern, nach Alphabet, nach praktischen Erkenntnissen. Im Augenblick will ich alles. Aber ich bin auch gehemmt, weil 99 Prozent meiner Rezepte abgeschrieben sind. Nicht selbst erfunden. Was ist, denke ich, wenn Henriette Davidis ihr Leipziger Allerlei unter Patentschutz gestellt hätte. Würde mich die GEMA monatlich mit Gebühreneinzug belästigen? Dürften wir nichts mehr kochen ohne Abgabe? Wissen wir nicht, daß unsere Eltern und Schulen die Kopien des Abendlandes kostenlos an uns weitergegeben haben? M N Nachbarschaftliches Zusammenwachsen Heute war ich auf einem Workshop in Kalk, um mitzuplanen, wie die Lebensqualität im Kalker Norden verbessert werden kann. Auch nachbarschaftliches Zusammenwachsen war eine Forderung. Unter den 50 Teilnehmern waren einige kopftuchtragende Türkinnen, für die man dolmetschen mußte, weil sie kein Deutsch konnten. Alle Teilnehmer sollten ein für sie wichtiges Thema auf einen Zettel schreiben. Die Türkinnen schrieben ihre Vorschläge auf Türkisch. Ich schrieb Integration auf. Der Zettel kriegte keinen einzigen Punkt. O P Piratenpartei Die Piraten dürfen jetzt bis auf den Strand verfolgt werden. So lang ist unsere Küste gar nicht. Q R S Schäuble setzt sich auch noch für höhere Löhne mitten im Tarifstreit der Metallindustrie ein. Deutschland habe seine Hausaufgaben gemacht, sagte er, diese Lohnsteigerungen tragen auch zum Abbau von Ungleichgewichten innerhalb Europas bei. Bei den Metallern wohl nicht. Ganz gewiß aber zur Schwächung des Standorts Deutschlands. Was er bei den öffentlichen Ausgaben geschafft hat, will er wohl im Privatsektor fortsetzen. Er provoziert noch brennende Reifen. S Die Schuldenpolitik unserer Regierungen wird immer unerträglicher, Sparen ist nicht angesagt, obwohl der Staat mit einem Drittel der Steuern auskommen könnte, nimmt er zwei Drittel. Wir sollten in den Steuerstreik treten und die Hälfte zurückbehalten – bis die Politik endlich reagiert. T Timoschenko Günter Grass ist vorbei, Timoschenko ist die nächste Bandscheibe, die durchs Dorf getrieben wird. Wahlkampf in Deutschland. Die Zeit schrieb 2007 http://www.zeit.de/2007/16/Stahlbarone_und_Gasprinzessin: Die einstige Revolutionsantreiberin Juschtschenkos, Julija Timoschenko, ist ihre eigene Oligarchin. Die frühere Holding der »Gasprinzessin« machte zwischen 1995 und 1997 im Gashandel Jahresumsätze von zehn Milliarden Dollar. Ihr heutiges Vermögen wird auf mehrere Hundert Millionen Dollar geschätzt. Sie selbst trägt Handtaschen und Jacken aus dem Hause Louis Vuitton und bezeichnet ihren Besitz als »irgendwelche Ersparnisse«. In ihrer Partei Bjut, die ihre Hochburgen vor allem im Westen und in der Zentralukraine hält, sitzen weitere Millionäre aus der Stahl- und Spirituosenbranche. Außerdem unterstützt Igor Kolomojskij, Milliardär aus ihrer Heimat Dnepropetrowsk und neuer Sponsor der Fußballmannschaft von Dynamo Kiew, die aussichtsreiche Kandidatin für das Premierministeramt im Falle eines Regierungswechsels. Timoschenko, die früher kurzzeitig im Gefängnis saß und bereits mehrfach aus der Regierung entlassen wurde, betreibt ihre Politik als persönliches Racheprojekt. » Sie schwankt zwischen Postsozialismus und rechtem Populismus mit staatlich diktierten Benzin- und Brotpreisen als eine Art ukrainische Evita Perón«, sagt der Kiewer Politologe Wladimir Malinkowitsch. » Doch ihre wahre Ideologie ist die Rückkehr zur Macht, für die sie viele Kompromisse einginge.« Die »Partei der Regionen« ihres ostukrainischen Gegners aus Revolutionstagen, die bisher monolithisch erschien, zeigt erste Risse. Wiktor Janukowitsch hat nun dank seiner politischen Wiederauferstehung so viel Selbstbewusstsein, dass er sich zunehmend von seinem Hauptsponsor, dem reichsten Mann der Ukraine und Parlamentsabgeordneten Rinat Achmetow, emanzipiert und eine eigene Hausmacht aufbaut. Die Zeitschrift Forbes schätzt das Vermögen Achmetows auf vier Milliarden Dollar. Der 40-Jährige ist vom Hütchenspieler zum heimlichen Herrn über Unternehmensanteile im Industriegebiet Donbass und zum Präsidenten des Fußballvereins Schachtjor Donezk aufgestiegen, nachdem am 15. Oktober 1995 eine Bombe im Stadion von seinem alleinigen Geschäftspartner nur einen Unterarm samt Rolex-Uhr übrig ließ so jedenfalls erzählt es die ortsübliche Legende. Sein Donezker Clan machte sich langsam, aber zielstrebig in der ukrainischen Politik breit und konnte dem früheren Präsidenten Leonid Kutschma nach dessen Wiederwahl 1999 einen Premierminister diktieren: Achmetows Expartner Janukowitsch. » Da saßen die Geschäftsmänner endgültig in der ersten Reihe der Ukraine«, sagt der Politologe Malinkowitsch. » Ein reines Oligarchensystem.« PS Und es wurden Leute ermordet, die sowohl dem Lager Timoschenko, wie dem Lager Janukowitsch lästig waren. U Überalterung Alle Welt redet davon. In 2050 sind wir 7 Mio. weniger Deutsche und ein Drittel älter. Jetzt warnt sogar die Politik, doch die Probleme regelt sie nicht. Die jetzt schon hauptsächlich für Beamte zu zahlende Pensionslast beträgt über 6 Billionen, aus „guten“ Gründen wird sie in keinem Haushalt zurückgestellt. V Vernunft Sittliche Vernunft gibt es nur als erinnerte Natur (Robert Spaemann) W Wahlen das Volk hat sich in Frankreich und Griechenland gegen Sparen entschieden, sagen SPD, Grüne und Linke in Deutschland. Das ist nicht richtig und wird durch die Wiederholung in den Medien auch nicht richtiger. Das Volk hat sich nur gegen die Art des Sparens entschieden. Subventionen und Versorgung des Volks wurden gekürzt, jedoch nicht die Privilegien der Staatsverwaltung und politischen Klasse. Unseren Parteien dient das alles nur als Vorwand, weiter so unbekümmert mit öffentlichen Geldern umgehen, wie bisher. X Y Z