Meine griechisch gebildeten Großeltern zitierten am Mittagstisch „Men ebte heu? Wenebte men menebte gras. Und zu Ostern ergänzte meine Tante „Osterben Osterben, ohne Glaubenster-ben ist des Menschen Verder-ben“. Meine Eltern wußten noch „die Kuhrannte bissiefiel in die Vertie-fung“. Und fuhren mit uns in die Ferien und riefen an jeder Ecke „oeuf oeuf que lac je“. Das war damals der Höhepunkt des Witzes. Wir konnten noch „unus ignis quis vir“ und „caesar equus consilium“ beisteuern und „detis nepis potus colonia“, was so die lateinische Version von „ich Bochum die Ecke um zu Pin-Köln“ und der Drei Tiere Ort „Kupferdreh“ und Sinnsprüche „was Krupp in Essen, sind wir im Trinken“.
So verging das halbe Leben, bis weitere Verleser an die Reihe kamen. Kriminalkommissare machten ihre Recherchen, Handwerker schrieben ihre Montage-rechnungen und Eltern fuhren zum Schulzen-trum. Meine Familie regte sich immer auf, wenn ich von Alfred Nobel sprach. Bis ich die Nobel Gesellschaft anschrieb und der Sekretär mir versicherte, es heiße Nobél. Der Sekretär hieß Karél. Weit verbreitet sind Blumento-pferde, und die Antwort Adenauers nach den berühmtesten Menschen der Erde „Isch, Kennedy“. Und dann kommt sofort die Steigerung von Imposant, „im Hintern Steine, im Arsch Geröll“. Mit dem unanständigen Anal-phabeten, „der nutzte seine Ur-instinkte, bis er total nach Urin-stinkte“.
Nicht unbeliebt waren auch Wortspiele mit „Schlange, Kino, Eishockey, Flur und Wirsing“. (Sch´ lange hier, Kino ´n Bier, Eis okay, fl Uhr ham wir, Wirsing). Auch liebe ich die Verleser wie Stehl-euch-te, Geldau-tomaten, Erzen-gel. Was gibt es da nicht alles: Schwein-elendchen, Roll-erpen, O-strom, Rockär-mel und Hyper-Beläste. Einbaum-öbel und Oli-venöl, Sprung-Parkuhr (parcours), Grün-dung und Metten-den, Wollte-piche und Ka-meldung, den Er-blasser und das sächsische Gänsefleisch und Zudritt-verboten. Fehlt nur noch Genscher mit seinem „Angola könnt ich mich totsaufen“. Da gibt es den Alpeno-strand, die Stiefen-kelchen und den Zwergel-stern, wo man partout nicht auf Zwerg-elstern kommt. Oder „Du-schlampe“ sagt, statt Dusch-lampe. Da gibt es Klappfen-sterchen und Gespen-sterchen, das Esel-Ei und die Marmorei, und Leute wie Hella Kopp, Peter Silie, Anna Bolika und Lilli Putaner, oder Hirsch heißt mein Vater. So Leute wie Wunder Knabe, Nikolaus und seine Ge-hilfen, Park-wunder, Bürologen, Tee-nager und schlimm sind Gaul-eiter, Sex-tanten und Gra-fiker. Ganz doof, wenn die noch aus Stanton, St. Eiermark oder Nordel-sass kommen.
Womit ich bei meinem englischen Onkel bin, der den Brathering liebte, sich auf den Autobahnen über „Aus-fart“ kaputtlachte und uns von Örkel vorschwärmte, bis wir wußten, er meinte Pilsen Urquell. Den Tather-gang haben wir ihm auch noch angedichtet . Und meine schwäbische Nichte fügte „A Bolle scheise“ (apologize) bei und rief „Agathe Bauer“ (I gat the power).
Auch heute habe ich Verleser: Börse im Eimer statt Börse im Ersten oder Kaffee Togo, womit ich Theres in den April schickte. Theres ist vor allem ein Gag im Englischen. There´s all we wanted.
Mein Sohn bringt noch Autovarianten mit nach Hause: tut der Vau-We, ist der Hon-da, ist der Maz-da, ne der is Ford. und kommst du Mit-zu-bishi. Ne, Dai-hat-zu. Und was ist schwarz und fliegt durch die Luft: ein Düsenneger. Und kommt´n Cowboy zum Frisör - Pony weg. Paßt zwar nicht, ist aber witzig.
Ganz zum Schluss kommen noch Sinn-Sprüche wie „Genitiv ins Wasser“ und „ich möchte gern Rumkugeln“. Und meine Schwester hat gerade ihren Matthias Claudius fertig: der weiße Neger Wumaba.
Und heißt es schliesslich „Spiel-ende“ oder „Spielende“ und sagt der Schuhhändler „Diebe halt ich gleich an“ oder „Die behalt ich gleich an“. Fragen über Fagen: Da kann man nur noch rufen:
Hallo Julia!