Obama nannte Guantanamo ein trauriges Kapitel der USA, was innerhalb eines Jahres geschlossen werden sollte. Das ist nicht gelungen. Noch immer werden fast 200 Gefangene dort gefangengehalten, seit 8 Jahren, ohne Prozess.
Das Ganze ein trauriges Kapitel zu nennen ist ziemlicher Euphemismus. Es ist eine Schande, verbunden mit Menschenrechtsverletzung und Folter – und ein dunkler Fleck für das auf seine Freiheitsrechte so stolzes Land.
Die Gefangenen sollen Terroristen sein. Doch dafür gibt es keine Beweise. Denn sonst hätte man sie verurteilt und in den USA sicherlich mit der Todesstrafe. Man will sie nur nicht freilassen. Denn sonst würde man ja einen Irrtum eingestehen und wäre womöglich schadensersatzpflichtig.
Terroristen in diesem Fall sind einzig die USA, die Menschen grundlos ohne Rechtsgrundlage einsperren und foltern. Die einzige Sorge von ihnen ist, daß sie aus unschuldigen Menschen nach 8 Jahren Folter Terroristen gemacht hat. Solche, die sich für das unsägliche Elend rächen wollen, das ihnen angetan worden ist.
Guantanamo ist auch nur die Spitze des Eisbergs. Es gibt noch viele weitere Geheimgefängnisse der USA außerhalb ihrer Rechtszone.
Eine ganz peinliche Rolle spielt Deutschland, das ja immer die USA kritisiert hat. Als es zum Schwur kam und Deutschland Gefangene aus Guantanamo übernehmen sollte, nahm es nur zwei. Die Begründung war nicht, daß die USA das Problem selbst im eigenen Land lösen muß, sondern daß Deutschland sich nicht mit gefährlichen Terroristen belasten wolle. Dümmer kann man sich für Menschenrechte nicht einsetzen.