In einem tollen Artikel stilisiert Jacob Augstein Thilo Sarrazin zum Teufel und Stépane Hessel zur Lichtgestalt. Denn Sarrazin ist ein rassistischer Nazispalter und Hessel ein befreiender Integrator. Und wir sehen: wir haben dem Artikel nichts entgegenzusetzen. Er macht rote Ohren. Stellt er doch den Satz von Hessel
"diese Gesellschaft der rechtlosen Ausländer, der Abschiebungen und des Generalverdachts gegenüber den Einwanderern, (...) diese Gesellschaft, in der die Renten unsicher werden, der Sozialstaat abgebaut wird und die Medien in den Händen der Reichen liegen, alles Sachen, die wir niemals akzeptiert hätten, wenn wir die wahren Erben der Résistance wären"
gegen den von Sarrazin
"Ich muss niemanden anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt und ständig neue kleine Kopftuchmädchen produziert."
Und da ist man betreten vor allem, wie hier ein Versöhner gegen einen Spalter gesetzt wird, und wenn man wie ich Sarrazin bisher gegen alle Angriffe verteidigt hat.
Nach einer Schweigeminute habe ich versucht, mich zu sammeln. Denn auch eine Türkin, die eigentlich geborene Gegnerin von Sarrazin sein müßte, ist seine glühendste Verteidigerin. Und da ich sie als glaskaren Kopf kenne, kann Sarrazin doch nicht so ganz falsch liegen – mit mir…
Ich gebe „Augstein – Sarrazin“ in Google ein – und siehe da, ich werde fündig.
Augstein haßt Sarrazin so sehr, daß er selbst Zitate verzerrt.
Aber - wenn jemand jemanden kaputtmachen will, dann gelingt das. So wie es Augstein gelingt. So wie es den meisten Medien gelingt, Sarrazin auf die billigste Art und Weise kaputt zu machen. So wie dem Spiegel am 13. Januar 2011, Augstein ohne Kommentar Freiraum geben.
Ich frage mich, warum sie ihn so hassen, den Sarrazin. Und ich habe mir mein eigenes Vorurteil zurechtgelegt. Es kommt daher, daß Sarrazin hat etwas gesagt, was die Politiker schlichtweg verpennt haben und die sie begleitenden Medienclacqueure bisher nicht gewagt haben zu sagen.
Jetzt sagt es einer, und deswegen zerreissen sie ihn auf offener Bühne – um wenig später seine Gedanken als eigene immer schon gesagte Erkenntnisse auszugeben.
Bildet Euch Eure Meinung.
http://zettelsraum.blogspot.com/2010/12/zitat-des-tages-augstein-uber-sarrazin.html
http://fdogblog.wordpress.com/2011/01/13/der-jakobiner-unter-den-augsteins-spricht-im-spiegel/