Dienstag, 1. Februar 2011

Sarrazin – Unwort des Jahres

Nicht „Alternativlos“ sondern „Sarrazin“ ist das Unwort des Jahres. Man braucht es nur auszusprechen und es bezeichnet etwas Schlechtes. Sarrazin ist ein Virus, von dem man Pickel kriegt. Sarrazin ist verbrannt.
Wenn Sie die Zeitung aufschlagen, lesen Sie nichts Gutes über Sarrazin, nie zustimmend und meist kritisch. Die negative Berichterstattung schliesst seine Frau inzwischen mit ein. Die wird in einem DIE WELT-Clip problemlos als Teufel persifliert, ihr Mann sieht ja auch gewöhnungsbedürftig aus.
Alle Welt stürzt sich auf das, wo Sarrazin falsch liegt. Aber keiner beschäftigt sich mit dem, wo er richtig liegt. Fast hat man das Gefühl, man sucht die kleinen Splitter in seinem Auge, um sich mit dem eigenen Balken nicht beschäftigen zu müssen.

Sarrazin ist Rassist, ist die häufigste Keule, die geschwungen wird. Nun ja, ich kenne keinen, der nicht Rassist ist. Man kann das auch moderater nennen: fremdenfeindlich oder fremdenscheu. Gerade aber bei Sarrazin gibt man diese Zurückhaltung auf.

Dabei muß man sich doch fragen, woher diese überwältigende Zustimmung zu seinen Thesen kommt. Ist Deutschland ein Volk von Rassisten?

Muslime sind dümmer als Juden oder Chinesen, hat er zwar nicht gesagt, wird ihm aber unterstellt. Ist letztlich auch egal, wenn es im Ergebnis auf das Gleiche rauskommt. Eingewanderte Juden und Chinesen können in der zweiten Generation perfekt Deutsch, eingewanderte Türken sprechen in der dritten Generation kein Wort Deutsch und können nicht einmal türkische Zeitungen lesen.

Was die Deutschen davon halten? Dazu brauchen Sie noch nicht einmal eine Umfrage abzuhalten. Sie empfinden es als empörend und sie sind zutiefst verunsichert. Vor allem, wenn ein türkischer Ministerpräsident nach Deutschland reist und es ein Verbrechen nennt, wenn sich Deutsche assimilieren (er meint natürlich Neudeutsche, Deutsche mit Migrantenhintergrund, vor allem aber Türken).

Es ist doch bemerkenswert, daß die überwältigende Mehrheit der Jungtürken Bräute aus der Türkei importiert, die kein Wort deutsch sprechen und ihren Kindern auch kein Wort Deutsch beibringen. Hinzu halten die türkischen, des Deutschen selten mächtigen Imame in den zwei- bis viertausend Moscheen ihre Gottesdienste auf Türkisch ab, was nicht gerade integrationsfördernd ist. In Duisburg- Marxloh, der Vorzeigemoschee für gelungene Integration, sind alle Türen auf Türkisch beschriftet, noch nicht einmal zweisprachig, Deutsche brauchen sich nicht zurechtfinden.

Meine türkischen Bekannten wiederum beschweren sich, daß sie immer noch als Türken und nicht als Deutsche wahrgenommen werden. Sie beklagen sich über die schlechte Behandlung in Schulen und im privaten Umfeld. Seit 50 Jahren wäre das so. Die oben aufgeführte Problematik erwähnen sie nie.

So wie sie das Gefühl haben, daß sie uns dauernd entgegenkommen müssen, haben wir das Gefühl, daß sie die Integration ebenfalls als Einbahnstraße betrachten, die nur in ihre Richtung laufen darf. Und unser Gefühl wird noch verstärkt durch die Tatsache, daß Ausländer, vor allem Christen in der Türkei erheblich weniger Freiheiten haben, als Muslime hier.

Die auffälligste Besonderheit im Umgang mit unseren Ausländern ist, daß wir bei Türken stets auf den Islam, auf den Moslem verwiesen werden, während Japaner und Chinesen, Portugiesen und Russen ihre Religion überhaupt nicht erwähnen. So daß bei ersteren nur die Religionszugehörigkeit wichtig ist, bei den letzteren lediglich die Herkunft. Mit der Folge, daß sich die Türken sehr häufig Geboten unterwerfen, die vor allem bei Essen und Kleidung eine Integration erschwert, wenn nicht verhindert.

Und während die Chinesin Amy Chua ihre Kinder überwiegend aus reinen Bildungsgründen drillt, ist es bei den Türken erst der Islam, der Bildung von ihnen verlangt. Wodurch als Folge ein Türke nur deshalb gebildeter ist, weil der Islam dem Christentum überlegen ist.

Zu alledem wird in Deutschland von offizieller Seite laut geschwiegen. Die Probleme werden nicht gesehen oder abgestritten. In der Regel wird schöngeredet.

Der einzige, der diese Regel durchbrochen hat, ist Sarrazin. Das Ergebnis ist bekannt.