In Deutschland werden 52 Mio. Tonnen Kraftstoff verbraucht, davon 4 Mio. Tonnen Biokraftstoff. Der Anteil steigt auf 6 Mio. Tonnen steigen, wenn dem Kraftstoff 10 statt 5 Prozent beigefügt werden.
Agrosprit wird in erster Linie produziert, um vom Weltmarkt unabhängig zu sein, und das ist auch gut so.
Wer behauptet, Agrosprit stehe in erster Linie für den Umweltschutz, hat entweder keine Ahnung oder er lügt, denn Biokraftstoff ist umweltschädlicher als fossile Energie. Allein die Lachgasfreisetzung beim Rapsölanbau macht alle CO2 Rechnungen kaputt. Und wenn man weiß, daß CO 2 gar kein Klimakiller ist, kann man dieser Argumentationslinie überhaupt nicht folgen(siehe meinen Artikel über CO2). Emissionszertifikate für CO 2 sind mit 150 Milliarden Dollar jährlich ein Riesengeschäft, mehr nicht.
Was in der Umweltrechnung beachtet werden muß, ist die Konkurrenz von Biosprit zu Nahrungsmitteln. Und da gilt es zu klären, ob wir lieber hungern wollen oder autofahren.
Und die Diskussion wird schwierig, wenn wir trotzdem autofahren wollen, obwohl andere dafür hungern müssen. So ist es nämlich in letzter Konsequenz.
Denn die Getreidepreise sind drastisch gestiegen, sie haben sich verdreifacht. Hauptsächlich deshalb, weil Weizen, Mais und Zucker verfahren, statt verfüttert wird.
Wir in den Wohlfahrtsstaaten können uns die Preise noch leisten, aber die Bevölkerung in den Schwellenländern nicht. Und da führt der Hunger in Tunesien und Ägypten direkt zum Aufstand.
Wir bleiben davon nicht unberührt.
http://www.welt.de/welt_print/article1698217/Weizenpreis_verdoppelt_sich_in_neun_Monaten.html
Nachgedanken
17 Mio. Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche stehen in Deutschland zur Verfügung. Auf ihnen werden 34 Mio. to Lebensmittel produziert. 3 Mio. Hektar müssen für 6 Mio. to Agrosprit bereitgestellt werden.So werden an die 20 Prozent werden dem Lebensmittelmarkt entzogen.
Deutschland verbraucht jährlich 30 Mio. Tonnen Ottokraftstoff. Aus 7 Mio. to Biomasse (Weizen, Zuckerrüben, Kartoffeln, Mais) werden 10 Prozent Biosprit, 3 Mio to, gewonnen. Um sämtlichen Kraftstoff aus Biosprit zu erzeugen, braucht man demnach 70 Mio. to Biomasse, (zukünftig verstärkt Lignocellulose aus Mais- und Weizenstroh).
Die Südzucker AG verarbeitet in Zeitz ungefähr 1 Mio. to Biomasse, hauptsächlich Weizen in einer 200 Mio. Euro teuren Raffinerie.
17 Mio. Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche stehen in Deutschland zur Verfügung. Auf 1,5 Mio. Hektar werden 3 Mio. to Rapsöl gewonnen. (Der Rapsanbau produziert Lachgas, 300 mal schädlicher als CO2)